Montag, 8. April 2013

Von Engeln und Estland



Wo ist der Unterschied zwischen den Gelben Engeln und einer schwedischen Reparaturwerkstatt?



Na,…?



Okay, ich sag’s euch!

Während die Gelben Engel anrufen und die Hilfeleistung zu Qualitätszwecken gerne nochmal durchsprechen würden, meldet sich bei den Schweden unter einer angegeben Telefonnummer niemand und mein Auto scheint lost in Gothenburg. (Vielleicht auch lost in translation, da mein englisches Autopannenvokabular wirklich noch nicht ausgereift ist) Da konnte ich dem ADAC leider auch nur sagen, dass es schwierig ist eine Leistung zu beurteilen, wenn das Auto weg ist…. 


Aber der Reihe nach…


Wie ihr sicher ahnen könnt hat mein erstes Wochenende hier in Göteborg noch eine ganz spannende Wendung genommen! Nach einem eher ereignislosen Samstag stand am Sonntag der erste Besuch an! Soziale Kontakte sind schon was Phänomenales! Als Katrin und ich in der vormittäglichen Sonne bei steifer Brise die zauberschöne Felsküste südlich der Stadt erkundeten, hätte man wirklich nicht erwarten können, dass der Tag noch so anders ausgehen sollte. 





Nach sonnigen Stunden am Meer wollten wir eigentlich noch eine Runde in den hiesigen Slottskogen, ein ziemlich großer Park direkt in der Stadt. Auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz fuhren wir also langsam durch ein abschüssiges Wohngebiet. Und plötzlich,… tja, da ging mein Auto einfach aus. Und das größte Problem: es ging einfach nicht wieder an! Da steht man bei sonnigem Wetter an seinem 3. Tag im fremden Land mit Besuch im Auto einfach in einem Wohngebiet. 

(K)ein Grund hysterisch zu werden? Naja, ihr kennt mich. Ganz kurz. Aber dann ging’s. 

Nach einigen Sekunden der Stille (okay: vielleicht auch nicht jugendfreier Flüche) haben wir versucht das ganze pragmatisch anzupacken. Also die Gelben Engel anrufen! Ich muss sagen, im Großen und Ganzen ging das relativ problemlos und sie versprachen innerhalb der nächsten 60 Minuten jemanden zu schicken. Um Katrin an dieser Stelle zu zitieren: „Also,…so im Auto sitzen und auf jemanden warten,…is ja schon saulangweilig…!“ Naja, spannend ist anders, aber wir haben die Zeit ganz gut rumgekriegt und einen etwas dubiosen Kiosk beobachtet, wo eine Reihe sehr schräger Menschen eingekehrt sind…Diese Schweden…Als nach über einer Stunde nix weiter passiert ist, habe ich dann nochmal angerufen und die gute Frau in Deutschland meinte doch tatsächlich, dass aus Schweden noch gar keine Bestätigung für den Schaden kam. 
Ach, was will man machen… 95% der Zeit haben wir überlegt, dass es ja auch alles viel schlimmer hätte sein können! Nach einer Weile erreichte mich dann schließlich ein Anruf aus Schweden, wo ein freundlicher Mitarbeiter mir erklärte, dass sie jetzt jemanden schicken würden und wo ich denn genau bin (die Saggatan 63 werde ich so schnell nicht mehr vergessen). Komischerweise entdeckte ich just in dem Augenblick einen Abschleppwagen in meinem Rückspiegel. Nach kurzer allgemeiner Verwirrung habe ich den Mann am Telefon und den Abschleppwagenfahrer einfach selber miteinander reden lassen. 



 Und ich wollte doch Abschied nehmen,.....

Und tja,…nach kurzer Inspektion hieß es dann Abschied nehmen. Glaubt mir, das ist mir nicht leicht gefallen! Mein kleiner Corsa in einer fremden Stadt! Ganz allein! Aber der nette Fahrer versicherte mir noch, dass ich mich am nächsten Tag bei der Werkstatt melden kann und dann genaueres erfahre. Nun gut, Katrin und ich sind dann einfach mit der Tram in die City zurück und haben den Tag gemütlich in einem echt schönen Café ausklingen lassen. Insgesamt war’s schon ein witziger Tag und ich war einfach nur froh, dass ich das nicht allein durchstehen musste!

Tja, also kann ja nicht so schwer sein, heute einfach in der Werkstatt anzurufen? Leider doch! Nachdem ich heute Morgen noch einen Mitarbeiter am Telefon hatte, der mir versprach bis Mittags zurückzurufen, habe ich leider nichts mehr von der Werkstatt und meinem Auto gehört. Auch meine vehementen Anrufe (mit immer kürzer werdenden Abständen) haben bis heute Abend zu keinem Ergebnis geführt. Also drückt mir die Daumen, dass ich mein kleines Auto bald wieder in die Arme (also zumindest das Lenkrad) schließen kann und es nicht in Einzelteile nach Estland verschickt wurde. Oder so!

2 Kommentare:

  1. Ach du meine Güte, was machst denn du / dein Corsa für Sachen ?!?!?

    Ich drücke dir ganz dolle die Daumen das noch alles klappt!!!

    Grüßle, Madlen

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  2. Ein unvergesslicher Tag in Göteborg ;-)
    Tack så mycket!
    Grüße aus Lund an den Kleinen

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