Freitag, 20. September 2013

Sherlock Holmes in international waters oder: mein Masterarbeitsprojekt

Hejsan meine lieben Leute,


gar nicht mehr lange (in wirklich erschreckend kurzer Zeit!!!) und werde ich mich schon wieder auf den Heimweg ins wunderschöne Kalletal machen. Ein Braunschweig-Besuch ist natürlich auch schon fest eingeplant und ich freu mich jetzt schon wahnsinnig euch alle mal wieder zu sehen!

Die Vorfreude auf zu Hause wird aber auf der gleichen Seite von wehmütigen Abschiedsgedanken hier in Göteborg getrübt. Innerhalb dieser paar Monate habe ich Land und vor allem Leute lieb gewonnen und so wird mir der Abschied sicher nicht leicht fallen. Aber dazu an anderer Stelle mehr!


Die letzten Wochen habt ihr leider nicht sehr viel von mir zu hören bekommen, da ich mit meinem Arbeitsprojekt hier voll und ganz beschäftigt war. Da ich aber mittlerweile auch einige Anfragen von euch bekommen habe, was ich eigentlich mache hier eine Mini-Kurzform des Projektes:


Während der Messkampagne haben wir an einem Messstandort an der Küste Schwedens Luftschadstoffe und Partikelanzahl gemessen. Wenn man dann nur nach Tagen mit see-seitigem Wind schaut, kann man mit einiger Gewissheit davon ausgehen, dass man auch Spuren von Schiffsemissionen (Ruß, CO2, Schwefeldioxid) findet. Und was noch abgefahrener ist: wenn man ganz verrückte Sachen mit Matlab macht und die Luft/Windbahnen berechnet, kann man genau sagen, welches Schiff für welche Emissionen verantwortlich ist!

(Ok,...vielleicht teilen nicht alle von euch meine Begeisterung an dieser Stelle, aber das ist wirklich ganz schön abgefahren!) 


 Das musste natürlich auch gefeiert werden!

Ich mein, da fährt ein Schiff 25km vor der Küste und ich kann genau sehen wieviele Partikel ausgestoßen werden, wieviel CO2 und SO2 emittiert werden und vor allem wie die optischen Eigenschaften dieser Partikel sind und kann so Aussagen über die chemische Zusammensetzung machen. Über's Internet sind dann ganz einfach Schiffsdaten (Geschwindigkeit, Name, Alter) zu ermitteln. Da jeden Tag aber 150-200 Schiffe die Passage gekreuzt haben war die Identifizierung nicht immer so einfach. In einfachen Worten war sau viel Detektivarbeit nötig. Letztendlich ist die Identifizierung aber für einige Schiffe geglückt. Und wisst ihr was: nicht mal der Gossip-Faktor kam zu kurz!!! Habe ich doch tatsächlich dieses kleine süße Schiff gefunden: 




Diese Privatyacht (von nicht unbedeutender Größe) wurde erst im Mai fertiggestellt und dann an den sau-reichen und mega-berühmten Besitzer übergeben. Der ist natürlich so geheim, dass sich die Presse schon so ihre Gedanken gemacht und diverse Mutmaßungen anstellt. Leider hat aber auch meine umfassende Recherche keinen Besitzer ermitteln können. Und okay, ob das jetzt Teil meiner Masterarbeit am Ende sein wird weiß ich auch noch nicht. Aber, schon abgefahren, oder?

Ansonsten geht's mir hier weiterhin gut, der Herbst kehrt langsam ein und man merkt die früher einsetzende Dunkelheit schon etwas. Die Tage sind aber oftmals noch schön sonnig und die Stadt verliert definitiv nichts am Charme, wenn sich die Blätter langsam von sattem grün zu gelb, organge und rot wechseln.


Hier noch ein paar Impressionen der letzten Wochen:


Göteborg!












Göteborg!












 Ein Ausflug auf die Inseln!











Ganz ganz wunderbare Menschen, die mich in den letzten Wochen besucht haben!















 Foto-Fun auf den Inseln!











 Ehrlich Leute, Schweden im Sommer?



Ein Traum!












Die letzte Woche (!) werde ich nun noch mit diversen tollen Sachen abschließen, wie z.B. einem internationalen Dinner am Samstag mit der Abteilung und dem langersehnten Besuch im Fußballstadion am Montag um 19:05. 

(Ja, Anstoß ist um 19:05....diese Schweden... ;) )!


Liebe Grüße und bis ganz bald,

Lena


1 Kommentar:

  1. Ich teile voll und ganze deine Faszination :) Voll verrückt was da alles möglich ist mit den Messungen..
    Genieße die letzten Tage in Schweden!
    Viele Grüße,
    sabine

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